Lübecker Motorboot Club e.V.
Sanierung Uferkante Lachswehr
Liebe Vereinskameraden!
Einige von euch fragen sich sicher, was nun mit der Uferkante in der Lachswehr passiert. Ich hatte vor geraumer Zeit eine Spundwand aus Recycling Kunststoff einer holländischen Firma ins Gespräch gebracht, welche auf den ersten Blick sehr vielversprechend schien. Nach diversen Gesprächen mit der LPA stellte sich heraus, dass die Hansestadt Lübeck sich mit diesem Material sehr schwer tut. Es kamen Bedenken bezüglich Mikroplastik, welches bei der Verarbeitung und im Laufe der Zeit ins Wasser gelangt. Als wir dann noch Kosten und Aufwand überschlagen hatten war die Idee endgültig begraben.
Bei Fahrten über Kanaltrave und Stadtgraben fiel uns auf, wie die LPA die bestehenden Uferkanten saniert. Daraus ist unser Plan für die Sanierung des Lachswehrufers gewachsen, den ich euch nun vorstellen möchte:
Wir rammen mit einem Bagger Eichenbohlen (30cm breit, 5 cm dick und 4m lang) zu beiden Seiten der alten Uferpfähle in den Grund und verschrauben diese bei Niedrigwasser mit Niro Gewindestangen im Unterwasserbereich des Ufers. Das Holz im Unterwasserbereich ist tadellos erhalten. Nur in der Wasserwechselzone und darüber ist das alte Holz defekt.
Wir graben die Uferkante auf, entnehmen die oberen, defekten waagerechten Bretter und ersetzen diese durch die oben erwähnten Eichenbohlen. Bei diesen Arbeiten werden wir sowohl die Wasserleitungen als auch die Stromleitungen erneuern und ein Leerrohr für evtl.spätere Kabelverlegungen mit einbauen. Bevor wir die Uferkante wieder verfüllen wird ein Gewebeflies eingebaut, welches verhindern soll, dass das Verfüllmaterial weggespült wird.
Wir schneiden alle alten Uferpfosten mit den neuen Eichenbohlen auf Uferkantenniveau ab und setzen oben drauf ein Deckbrett (die oben beschriebenen Eichenbohlen) und verbolzen diese mit den neuen Seitenbohlen der Uferpfosten (siehe Punkt 1). Auf diesen Deckbrettern können dann Klampen an den Stellen angeschraubt werden; und zwar dort, wo sie wirklich sinnvoll sind. Es stehen also keine alten Pfosten mehr oberhalb der Uferkante, wo sie stören, bzw die Schiffe sich mit dem Bug dran aufhängen könnten.
Um die ganze Konstruktion noch zu verstärken werden zusätzlich besagte Eichenbohlen als Stoßbretter auf der Wasserseite direkt unterhalb der Deckbretter verbolzt. An diesen Brettern können die Liegeplatznummern und die roten/grünen Schilder gut sichtbar platziert werden.
Der Plattenweg direkt am Ufer ist jeweils 75 cm breit und soll um 50 cm auf 125 cm verbreitert werden, um ihn z.Bsp.mit unseren Handwagen befahrbar zu machen. Die Bereiche, wo bisher die Hecke stand, soll als Rasenfläche bis zur „Fahrbahn“ gestaltet werden, auf der dann einzelne Sitzgruppen platziert werden. Selbstverständlich sind diese Flächen absolut tabu für jedes KFZ! Wir möchten diesen Bereich in Anlehnung an das LWL Gelände gestalten und hier angenehme Liegeplätze schaffen. Mir wurde von älteren Mitgliedern mitgeteilt, dass die Hecke damals gepflanzt wurde um den Staub von vorbeifahrenden Autos von den Booten fern zu halten. Wir würden gerne ausprobieren, ob es ohne diesen Staubschutz geht. Evtl.müssen wir auch über ein geeigneteres Material für den Fahrweg nachdenken. Hier bitten wir die Liegeplatzinhaber an der Lachswehr in der kommenden Saison um ihr Feedback und natürlich auch um die nötige Rücksicht beim Fahren mit euren KFZ.
Wir möchten so viele Arbeiten wie möglich als Arbeitsdienste anbieten. Hierbei werden selbstverständlich Stunden gut geschrieben, die auch für die Zukunft „angespart“ werden können. Es ist aber ein sehr erheblicher Aufwand, der nicht alleine im Arbeitsdienst zu bewältigen sein wird. Daher haben wir im Vorstand beschlossen, dass eine Hauptarbeitsgruppe aus selbstständigen Handwerkern aus dem Verein in mehrwöchigen Phasen die Arbeiten ausführt.
Bisher sind Thomas Becker als gelernter Tiefbauer mit seinem Helfer und ich Mitglieder dieser Hauptarbeitsgruppe. Da wir als Selbstständige mit unserer Zeit und Arbeit Geld verdienen müssen, haben wir uns im Vorstand auf die Vergütung im Stundennachweis zu einem fest gelegten Satz geeinigt. Jeder andere gewerblicher Handwerker aus dem Verein kann sich gerne dieser Gruppe anschließen. Wir müssen uns allerdings auf gemeinsame Arbeitsphasen (ca 2 Wochen am Stück) einigen. Wie oben schon geschrieben kann sich aber ein Vereinsmitglied für Arbeitsstunden daran beteiligen. Da der finanzielle Aufwand für diese Arbeiten nicht in einem konkreten, verbindlichen Angebot zu erfassen ist, haben wir den Bereich von der Schute bis zur mittleren, früheren Slipanlage als ersten Bauabschnitt festgelegt, bei dem wir eine Kostenermittlung durchführen werden. Danach werden wir entscheiden, ob diesen Winter weiter gearbeitet wird oder ob der 2.Bauabschnitt bis zum Ende des LMC Grundstücks im nächsten Winter ausgeführt wird.
Die besagten Eichenbohlen sind bereits bestellt und werden voraussichtlich im November geliefert.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit unsere Planung für die Sanierung der Uferkante und die Verschönerung des Lachswehr Geländes erläutern.
Wir werden mit den ersten Arbeitseinsätzen beginnen, sobald alle Boote aus dem Wasser sind und ihr eure Boote aufgeplant habt. Der Aufruf dazu kommt wie immer auf dem schwarzen Brett.
Viele Grüße
Peter Stamer
Vizepräsident
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